Der Silverlight-Part meines "streng geheimen Privatprojektes" (Name steht immer noch nicht wirklich) wächst und gedeiht. Und das neue Windows Phone 7 unterstützt ja bekanntermaßen neben XNA für Spiele die Silverlight-Plattform für "Geschäftsanwendungen" (oder meinetwegen ein textbasiertes iBeer, äh sorry X-Beer.NET). Was liegt also näher, "schnell mal" (wie ich das schon hasse, wenn sich diese Wortkombination in meinem Kopf formuliert) einen "Port" zu probieren.
Schlagartige Ernüchterung!
1. Die Installation der Windows Phone Developer Tools spielt mir keine Projektvorlagen auf und bringt irgendwelche Fehler bei der Installation von Expression Blend 4 (vermutlich weil ich das schon draufhab, ist das andere eine Phone-Spezialversion?).
Na gut dann geh ich auf die Vorlagen aus dem Internet...
2. Silverlight-Assemblies lassen sich nicht so einfach referenzieren! (Er faselt irgendwas von einer indirekten Referenz auf System.Windows.Browser)
auch schön, ich referenzier den Code dateiweise, ermöglicht mir die gute alte bedingte Compilierung, wie anno dunnemal, als ich berufsmäßig meinen C- und C++-Code noch für Windows und OS/2 abgeben mußte (manche Dinge sind gut, dass sie vorbei sind!)
3. Da haben wir den Salat! Schon fehlt die erste Klasse! Die TreeViewExtensions, beim "echten" Silverlight Bestandteil des Control-Toolkits... Ein substanzieller Teil meiner Anwendung braucht diese Funktionen für meinen aufgepimpten Tree... Also: Ende des Tests!
Wie man sieht: Es ist wieder mal verdammt viel Wissen darüber notwendig, was geht und was nicht, so ähnlich wie am Anfang von Silverlight (2), als nirgendswo in den Microsoft-Anleitungen ein Sterbenswörtchen darüber verloren wurde, ob die Funktion A oder B nun in der jeweils anderen Welt vorhanden ist oder nicht. So wird der Neuanfang einer Anwendung auf grüner Wiese für einen "alten Silverlight-Hasen" mit seinem festverdrahteten Know-How vermutlich auch nicht viel leichter als das Umschreiben einer bestehenden Anwendung...
Wirklich profitieren werden wohl nur die Anfänger, die sich ohne Vorurteile in eine einfach zu lernende Softwareplattform einarbeiten können, und in ein paar Jahren, wenn alle Systeme gleichgezogen haben, sind sie dann plötzlich gleichermaßen Silverlight- und .NET-Spezialisten.